Indie-Pop – die etwas andere Musik
Woran denkt man sofort, hört man Namen wie Husky, Best Coast, Cold Specks, Electric Guest oder auch Young Man? Natürlich an Musik – und zwar an den Indie-Pop, den vor allem Musiker aus Kanada, Australien und den USA derzeit glänzend darbieten.
Das sicherlich hörenswerteste Werk lieferte dabei Colin Caulfield (Young Man). Er machte nicht viele Worte und nannte die Platte ganz einfach nur „Vol.1“. Das Debüt der Band ist mehr als gelungen, ein Mix aus verträumten Pop, etwas White Soul und elektronisch bearbeitetem Folk. Texte, die ganze Geschichten erzählen und Lieder, die teilweise bis zu acht Minuten andauern zeigen, dass der junge Musiker genießt und den Hörern auch Genuss bereiten möchte. Die ausgereiften Songs auf dem Erstlingswerk der Band sind alle je ein wahrer Ohrenschmaus. Und sie schaffen es doch tatsächlich, dass man sich auf die nächsten Titel freut und gespannt ist, wie es denn mit YOUNG MAN weitergeht.
Und die anderen Indie-Pop-Bands?
- HUSKY ist der Name einer der Bands – benannt nach dem Vornamen des australischen Bandgründers Husky Gawenda. Mit dem Debütalbum „Forever So“ haben sie positiv auf sich aufmerksam gemacht. Zarte Melodien, komplexer Indie-Rock lassen deutlich die Wurzeln der Musik in den Sechzigern erkennen. Orientiert hat sich Gawenda nach eigener Aussage an den legendären Beach Boys, Neil Young, Bob Dylan und weiteren Größen dieses Kalibers, auch wenn es wohl noch dauern wird, bis er auf dem gleichen Level angekommen ist.
- ELECTRIC GUEST ist eine Band aus Los Angeles, die erst seit 2010 besteht und mit „Mondo“ ein sehr gelungenes und auch interessantes Debüt abliefert. Hier wird tanzbarer Synthie-Pop mit Neo-Soul verbunden und mit gelungenen experimentellen Ansätzen gekoppelt. Der Höhepunkt der Platte ist eindeutig das etwa neun-minütige Werk „Troubleman“.
- COLD SPECKS hingegen lebt von der schwarzen Stimme der 23-jährigen Al Spx, einer kanadischen Sängerin mit Wurzeln im Gospel-Soul, die inzwischen in London zuhause ist.
- BEST COAST ist auch noch unbedingt erwähnenswert. Sie erschienen allerdings schon im Jahr 2010 mit ihrem Debüt „Crazy For You“ und machen nun mit „The Only Place“ deutlich, dass ihre Musik weiter gereift ist.
Bild: Le Man Avec les Lunettes #3 von really nothing, CC-BY